Cafeteria

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Mit seinem Laptop vor sich auf dem Tisch und einem Kaffee daneben saß Dante in der Cafeteria. In seinem Zimmer lenkte ihn alles mögliche zu sehr ab, als dass er an seiner Hausarbeit weiterarbeiten konnte. Seine Sportrunde hatte er auf den Nachmittag verlegt. Er musste erstmal wirklich was für die Uni tun, auch wenn er im Sportprofil war, war Training nicht alles. Zwar war es wichtig in Form zu bleiben, nicht nur um des Footballs willen, sondern auch um seinen eigenen Ansprüchen gerecht zu werden. Von seinen Bauchmuskeln wollte er sich nicht wieder trennen.
Er blickte auf sein Handy und öffnete zum gefühlt hundertsten Mal die Nachricht des Blauhaarigen vom gestrigen Abend. Irgendwas hatte der junge Mann an sich, dass Dante ständig wieder auf sein Profilbild schaute ...

Griffin wusste nicht so recht was er von dem Zettel halten sollte. Die Fragen warn interessant und er würde sie mehr als einfach beantworten können, aber die Uhrzeit und ein Ort, lösten ein Gefühl der Missbilligung in ihm aus.
Es war wie eine Anweisung die er Folge zu leisten hatte, etwas was entschieden negative Gefühle in ihn hervor rief.
Trotzdem machte er sich auf den Weg zur Cafeteria, vielleicht auch um seinen Koffeingehalt im Blut zu steigern, jedoch auch um einen Standpunkt deutlich zu machen.
Mit einem Ice Macchiato mit extra Espresso bestückt, hielt er Ausschau nach einer gewissen rothaarigen Studentin.
Nach dem seine Suche von Erfolg gekrönt war, zog er den Stuhl gegenüber von Ms Cooper hervor und setze sich diesen, während er kurz seine hochgeschobenen Hemdärmel wieder fixierte und dann auf sein Gegenüber schaute.
„Ms Cooper, wie lange sind Sie schon Studentin hier an dieser Fakultät?“, fragte er, wie stets mit emotionsloser Stimme. Kurz blinzelte er aufgrund der Sonne. Er war froh, dass er vorhin die obersten Knöpfe seines Hemdes geöffnet hatte, so dass er es jetzt ein wenig luftiger hatte.

Bonnie saß mit einem Ihrer Bücher vor der Nase an einem sonnigen Platz auf der Terasse. Es war angenehm warm an diesem Nachmittag. Vor ihr stand ein Caramel Macchiato, vermutlich mittlerweile nurnoch lauwarm. Die rothaarige war gespannt, ob der neue Professor ihrer Einladung folgen würde, konnte sie ihn doch nur wenig einschätzen. Er schien relativ strickt zu sein, soweit sie sich nach der ersten Vorlesung ein Bild zu machen vermochte.
Tatsächlich tauchte er auf und setzte sich ihr gegenüber. Bevor Bonnie antwortete las sie die letzten Worte des Absatzes, ehe sie ihr Lesezeichen in die Seite steckte und das Buch zuklappte.
"Etwas mehr als ein Jahr, Professor Walsh." So viel hatte sie heute schon gelernt: er mochte seinen Professortitel und es war ihm lieb damit angesprochen zu werden. Sie blickte ihm offen in die Augen. "Danke, dass Sie gekommen sind."

Sie war höflich was er schätze, aber er musste bei ihr eindeutig gewisse Regeln nochmal auffrischen.
Ein charmantes Lächeln, welches nicht seine Augen erreichte breitete sich auf seinen wohlgeformten Lippen aus.
„Gern geschehen, Ms Cooper. Ich beantworte Ihnen auch gerne ihre Fragen. Leider muss ich sagen dass ich gehofft hatte dass Ihnen die Regeln im Umgang mit Ihren Professoren bekannt sind, wenn Sie schon über ein Jahr hier studieren. Dieses Mal übersehe ich es, aber wenn Sie das nächste Mal mir einen Zettel zustecken wollen, möchte ich Sie doch auf meine Sprechzeiten verweisen und das Sie sich einen Termin holen. So können Sie sich auch sicher sein, dass ich mir Zeit für Sie nehmen kann.“
Es gab Gründe, warum jeder Professor Termine für seine Studenten vergab. Rundschreiben bezüglich der einzelnen Professoren und dessen Sprechzeiten gab es immer am Anfang jedes Semesters und er wusste das seine dabei gewesen waren.
Sie hatte Glück gehabt das er heute großzügig darüber hinweg sah. Und er hatte Zeit gehabt, wenn auch nicht viel.
Nun gelassener, nippte er an dem Strohhalm seines Getränks, wonach er seine Lippen befeuchtete.
„Gut, da wir dass geklärt haben, welche Frage hätten Sie gerne zuerst beantwortet?“

Bonnie kam noch immer nicht darauf klar jemanden der jünger war siezen zu müssen, aber sie lies es sich nicht anmerken. Auch wenn er eher kalt und unnahrbar rüberkam merkte sie mit jedem Wort mehr, was für ein Typ er war. Gradlining und auf Vorschriften bedacht. Wenn Biologie nicht grade ihr wichtigster Kurs wäre, würde ihr das ganze am Allerwertesten vorbeigehen, aber so musste sie wissen mit wem sie es zutun hatte. Außerdem gefiel es ihr mit ihm zu sprechen. Das musste sie unumwunden zugeben. Auch sein Aussehen, sojemand sollte nicht Professor sein.
"Ich verstehe." Sie nickte um ihre Antwort zu untermauern. Dann würde sie sich in Zukunft daran halten, auch wenn das eher nicht ihre Art war. So Regelkonform zu sein war ihr eigentlich zu spießig. Aber sie betrachtete das ganze lieber als eine Art Herausforderung.
"Wir können gerne oben auf der Liste anfangen. Mich interessiert schon länger der genaue Mechanismus des Virusaufnahme in die Zelle. Die eukaryotische Zelle muss ja etwas auf ihrer Membran haben, was das Virus nutzen kann um einzudringen." Nebenbei schlug sie ihren Block auf, damit sie die antworten auch mitschreiben konnte. Sie hoffte, dass sich das ganze sogar in eine fachliche Diskussion entwickelte, denn Professor Keeting war zu soetwas nie bereit gewesen. Bei seinen Antworten hin Bonnie dem dunkelhaarigen an den Lippen, hakte hier und dort nach, ohne zu vergessen höflich zu bleiben. Sie hatte das Gefühl, wenn sie aus der Rolle fallen würde hätte sie komplett verloren und konnte auf zukünftige Diskussionen nicht hoffen.

Das Gespräch entwickelte sich gut. Beide Parteien hielten sehr lange an ihren Getränken fest. Die Cafeteria war mittlerweile vollkommen leer, außer dem nachts Arbeitenden Personal.

Griffin war in seinem Element, so viel wie heute hatte er seit Wochen nicht geredet.
Er mochte es über Möglichkeiten zu diskutieren und sich in einem Thema vollkommen zu verstricken.
So merkte er auch nicht wie schnell die Zeit voran geschritten war. Sein Handy vibrierte schon in geraumen Abständen in seiner Hosentasche, aber er wusste es zu ignorieren.
Als dann schließlich ein Daueranruf kam, holte er dieses hervor, wobei er sich kurz bei seiner Gesprächspartnerin entschuldigte.
„Ja? Oh, hey Gracie.“, ging er ans Telefon wobei er liebevoll klang bei der Aussprache des Namens. Er brummte mehrfach, ehe er mit einem 'Bis gleich' auflegte.
Mit zwei Schritten war er wieder zurück an dem Tisch und er schaute nun hinab zu der rothaarigen Studentin.
„Ich fürchte Ms Cooper, dass wir hier unsere Unterhaltung unterbrechen müssen. Es ist schon viel zu spät geworden.“ Kurz zog er seine Mundwinkel hoch, dann nahm er seine leeren Kaffeebecher.
„Auch wenn ich nicht auf Ihre letzten beiden Fragen eingehen konnte, werde ich Ihnen heute Abend eine Email zukommen lassen, in welcher ich diese dann beantworte. Wir sehen uns dann morgen im Labor. Ich hoffe Sie denken daran Ihre Haare hochzubinden.“
Langes Haar, war schließlich eine Gefahrenquelle und auch wenn er als Professor Sachen vorbereiten sollte, sah er es nicht ein auch noch für seine weibliche Schülerschaft Haargummis in petto zu haben.
Und der Anblick von hochgebunden Haaren war ein Anblick den er bevorzugte.
Er hob die Hand, um sich zu verabschieden und machte sich auf den Weg nachhause. Seine Schwester wartete mit seiner Lieblingspizza auf ihn.

[Geht nachhause]

Sie wartete während er telefonierte. Die Begrüßung die er am Telefon von sich gab erstaunte sie ein bisschen. Er klang vollkommen anders. Gar liebevoll. Wer das wohl war? Sie speicherte es ab und behielt ihn im Auge. Als er sich dann wieder an sie wandte um das Gespräch zu beenden, nickte sie nur.
Es war wirklich spät geworden. Daher war sie zwar nicht glücklich über das Ende des Gesprächs, aber sie konnte es verstehen.
"Gute Nacht Professor." sagte sie noch und räumte dann ihre Sachen zusammen. Irgendwas hatte er an sich.

[geht in ihr Zimmer]