Lea's Zimmer

Zu lauter Musik tanzt Lea in Unterwäsche durch ihr Zimmer und räumt ein wenig auf. Nicht ihr liebstes Hobby, aber wenn man andere in sein Zimmer lassen will, sollte nicht überall gebrauchte Wäsche herumliegen. Den Stapel an Papieren auf ihrem Schreibtisch würde sie heute nicht mehr anfassen, dafür war er einfach zu groß. Aber auf dem Boden sollte genug Platz für die Bücher, Blöcke und Stifte sein um sich auszubreiten.
Sie hatte sich mit Corvin verabredet um etwa zu büffeln. Sie hatten gemeinsam ein Modul zum Thema "Gesetze und Juristik der magischen Welt" belegt und bald stand eine der ersten Präsentationen an, die sie zusammen abhalten wollten.
Lea machte eben noch ihr Bett und suchte etwas zum Anziehen heraus als sie auf die Uhr schaute und erschrocken feststellte, dass es schon 9:58 war. Sie hatten sich zu um 10 verabredet und Corvin kam niemals zu spät ...

Mit Snacks bewaffnet hatte er sich auf den Weg zu seiner Freundin und Präsentationspartnerin gemacht. Ohne etwas zu knabbern gab sein Gehirn irgendwann einfach auf,
fast als ob diesem der Sprit ausgehen würde.
Er hoffte sie würden heute gut voran kommen, er hasste es nämlich immer alles auf den letzten Drücker zu machen und einen Puffer konnte man immer gut gebrauchen.
Mit einem Blick auf die Uhr, 9.59, klopfte er an Lea‘s Zimmer. Ein rumpeln ertönte und er fragte besorgt nach ob alles in Ordnung wäre, ohne aber einzutreten.
Seine Eltern hatten ihm beigebracht, dass Zimmer eines Mädchens nur nach Aufforderung zu betreten, schließlich könnte es sonst zu unangenehmen Zwischenfällen kommen.

"Ja, komm rein." rief sie und stopfte in dem Moment den letzten Arm voll Wäsche in ihren Wäschekorb. Dann griff sie nach ihrer Jeans, schlüpfte mit einem Bein hinein und hüpfte gleichzeitig in Richtung Regal, wo ihr gerade ein paar Dinge heruntergefallen waren. Dabei fiel sie fast hin, aber das kümmerte sie wenig. Mit einer geschickten Bewegung hob sie die kleine Tasche mit ihren paar Kosmetikartikeln wieder auf und warf sie aufs Regal. Dann schlüpfte sie mit dem anderen Fuß in iher Hose und warf Corvin, der mittlerweile in der Tür stand ein freudiges Lächeln zu. "Jetzt kennst du also auch meine grüne Unterhose. Sie wollte dich schon die ganze Zeit über kennenlernen." Ihre Stimme triefte vor Sarkasmus. "Komm rein und mach es dir bequem." Sie deutete auf den Boden und die Mappen und Bücher die sie bei ihrer Aufräumaktion freigelegt hatte.

„Eine nette grüne Unterhose. Für mich hätte sie sich nicht so herausputzen müssen.“, ging er auf ihren Scherz ein, er war es gewohnt oft halbnackte, weibliche Körper vor sich zu habe. Das Los mit vier Schwestern, wobei eine davon noch kein Schamgefühl entwickelt hatte, war sie schließlich noch keine sechs Jahre alt. Schließlich trat er und und verteilte dann erst mal seine Sachen. Block, Stifte, Laptop und Snacks. Perfekt vorbereitet für einen lernhaften Nachmittag.
„Soll ich beim nächsten Mal etwas später kommen, damit du mehr Zeit hast?“, neckte er sie, während er eine Tüte Gummibären aufriss.
Er liebte menschliches Essen. Vor allem den Süßkram!

"Wieso? Ich bin doch pünktlich fertig gewesen." Lachte sie und warf sich noch eine von ihren lockeren karierten Blusen über. Dann holte sie zwei Limonanden aus ihrem Mini-Kühlschrank, den sie in ihren Schrank integriert hatte. Für solche kleinen Basteleien hatte sie ein Händchen und es war ihr beim Einzug ein Anliegen gewesen einen Kühlschrank in ihrem Zimmer zu haben. Jedes mal für ein kühles Getränk ins Uni Gebäude zu laufen Wäre ihr zu viel Aufwand gewesen. Kleine Küchen fehlten in diesen Wohnblocks durchaus. "Für Bier ist es glaube ich noch zu früh. " meinte Lea als sie sich setze und Corvin die getränkeflasche einhielt.
"Wie war die Anatomievorlesung gestern?"

Ein wenig verfluchte er die sozial anerkannten Gepflogenheiten, ein Bier wäre hätte er jetzt gerade doch genossen, aber so bedankte er sich artig für das Getränk.
Ein Grinsen legte sich auf seine Lippen bei dem Gedanken an die gestrige Anatomie Vorlesung.
Dieses vertiefte sich als er an Bonnie dachte.
„Die war seeeeehr interessant. Vor allem war jemand dort äußerst interessant.“
Mit diesen Worten gab er knapp das Geplänkel von ihm und der Biologiestudentin wieder.
„Wir treffen uns am Mittwoch zum Mittagessen.“, mit diesen Worten beendete er seine Ausführung.
Er zuckte kurz mit den Schultern. Er war zwar gespannt darauf wie das Treffen verlaufen würde, aber er war niemand der von Anfang an Hals über Kopf sich in etwas verrannte. Flirten, gerne. Aber lieber ordentlich kennenlernen, bevor man weiter sah. Nun ja, ein Kind von Traurigkeit war er auch nicht. Gewisse Körperlichkeiten auszutauschen, war auch angenehm. Sehr angenehm.